Meerle ist zusammengesetzt aus meinem Nachnamen und meinem Vornamen. Es war ein relativ langwieriger Prozess, einen Namen für meine Kanzlei zu finden. Ich wollte mich abheben von klassischen Bezeichnungen wie „Vorname Nachname Steuerberatung“ und etwas finden, das jünger und frischer klingt – so kam ich dann auf Meerle.
Das hat zwei Gründe. Zum einen, weil ich in meinen bisherigen beruflichen Stationen in einem Duz-Umfeld gearbeitet habe und das wirklich sehr genossen habe. Wenn nicht nur Kollegen, sondern auch Mandanten geduzt werden, wirkt sich das auch auf den Umgang aus. Ich finde, dass es einfach lockerer und vertrauensvoller ist und vor allem ein angenehmes Gefühl vermittelt. Diese Kultur wollte ich auf jeden Fall in meiner Kanzlei etablieren.
Zum anderen möchte ich genau von dem konservativen Image einer Steuerberatung weg. Viele empfinden den Gang zum Steuerberater genauso unangenehm wie den Zahnarztbesuch oder sträuben sich vor einem Anruf bei Ihrem Steuerberater/ ihrer Steuerberaterin. Genau das möchte ich unter anderem mit der Duz-Kultur aufbrechen.
Eigentlich wollte ich nach dem Abitur etwas ganz Anderes studieren. Nach einem familiären Schicksalsschlag war mir das dann allerdings erst einmal nicht möglich. Stattdessen habe ich eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten gemacht, um vorerst nicht wegziehen zu müssen. Da habe ich dann sofort gesehen, wie spannend der Beruf des Steuerberaters ist.
Nach meiner Ausbildung wollte ich diesen Weg unbedingt weiterverfolgen und habe meine Kenntnisse durch mein Bachelorstudium an der LMU München (Wirtschaftswissenschaften, B.Sc.) sowie ein darauffolgendes Studium des Wirtschafsrechts (LL.M.) erweitern können. Direkt im Anschluss folgte dann das Steuerberaterexamen hier in München. Währenddessen konnte ich meine Praxiskenntnisse in einer internationalen Abteilung in einer der größten Steuerberatungskanzleien der Welt vertiefen.
Denn entgegen der verbreiteten Meinung rechnen Steuerberater nicht den ganzen Tag, sondern der Beruf hat sehr viel mit Menschen und Hilfsbereitschaft zu tun. Ich telefoniere sehr viel und treffe fast täglich Mandanten. Dabei bin ich immer wieder Teil von neuen, unfassbar interessanten Fallgestaltungen: Beispielsweise höre ich von Mandanten, welche sich im Gründungsprozess befinden, von Unternehmensideen, an die ich nie gedacht hätte. Andererseits ist man auch Berater für Menschen, welche sich nicht freiwillig in einer bestimmten Lebenslage befinden – Ich habe einen Fall, bei dem jemand krankheitsbedingt in Deutschland verbleiben muss und damit steuerliche Auswirkungen einhergehen. Man ist als Steuerberater Teil von allen Lebenslagen, auch die, die nicht so schön sind, aber in denen man unterstützen kann.
„Der Beruf hat sehr viel mit Menschen und Hilfsbereitschaft zu tun. Man ist als Steuerberater Teil von allen Lebenslagen.“
„Der Beruf hat sehr viel mit Menschen und Hilfsbereitschaft zu tun. Man ist als Steuerberater Teil von allen Lebenslagen.“
Am interessantesten ist aus meiner Sicht das internationale Steuerrecht: so komplex und stetig im Wandel. Dabei ist das internationale Steuerrecht vor allem sehr lebensnah, weil wir mittlerweile in einer so globalisierten Welt leben, dass immer mehr Menschen einen internationalen Steueraspekt mitbeachten müssen: Unternehmen entsenden Mitarbeiter, Online-Plattformen sind weltweit erreichbar, man wohnt im einen Land und pendelt über die Grenze zum Arbeiten. Das internationale Steuerrecht ist für mich einfach das Aktuellste.
Natürlich berate ich aber auch in allen Bereichen der eher klassischeren Steuerberatung.
Für SteuerberaterInnen gibt es eine festgelegte Pflichtlektüre, damit wir immer auf dem neusten Stand sind. Außerdem gibt es sehr gute Seminare, wo man tolle Kollegen trifft. Generell ist es aber in der Steuerberatung das A und O, dass man gerne liest. Gerne höre ich auch das mittlerweile zahlreiche Angebot an Podcasts welche es zu meinem Berufsstand gibt.
Man liest sehr viel für seine eigenen Mandanten und darüber hinaus noch zu weiteren Interessengebieten, dafür muss man sich natürlich zusätzlich Zeit nehmen. Ich habe in meiner Kanzlei einen sehr bequemen Sessel, da sitze ich abends mit meinem Tablet und lese – denn alle Magazine, die ich lese, sind auch digital verfügbar.
Auf jeden Fall, unsere Kanzlei ist voll digitalisiert und „paperless“. Alle Abstimmungen können wir auch vollkommen ortsunabhängig über Telefonie sowie Skype oder Teams vornehmen. Wir nutzen außerdem eine DSGVO-konforme App sowie ein DSGVO konformes Cloud-System für die Dokumentenübertragung, beide bieten absolute Datensicherheit. Wir nehmen aber auch Dokumente in Papierform an, das ist gar kein Problem. Da richten wir uns nach den Bedürfnissen und Wünschen unserer Mandanten.
Ja, definitiv. Man kann fast sagen, dass sich das Aufgabenfeld ein wenig verschoben hat. Wir beraten mehr und eruieren, wo es hingeht. Wie sieht es mit dem Kurzarbeitergeld aus, welche Anträge müssen gestellt werden? Es gibt schon fast eine Art „Corona-Beratung“, die natürlich dann einhergeht mit dem normalen Tagesgeschäft. Hinzu kommt aber auch die Masse an Fachliteratur und Gesetzesänderungen, die sich durch die Pandemie ergeben haben und es fast täglich Aktualisierungsbedarf gibt.
Meinen Tag organisiere ich meistens schon am Abend vorher, wenn ich in meinen Kalender schaue um auf kommende Meetings mit meinen Mandanten vorbereitet zu sein. Morgens checke ich als erstes meine E-Mails und beantworte sie schnellstmöglich. Nachdem ich mich mit Mandanten getroffen habe, werden die Fälle noch nachgearbeitet und nachgelagerte Fragen beantwortet.
Darauffolgend widme ich mich der „Compliance-Arbeit“, also Lohnabrechnungen, Finanzbuchhaltungen, Einkommensteuererklärungen etc. zu überprüfen welche von meinem Team vorbereitet wurden. Bei allem unterstützt mich aber mein tolles Team, worüber ich sehr froh bin. Abends lese ich häufig noch die aktuelle Steuerliteratur.
Mein Ziel ist es, dass Steuerberatung nicht mehr als verstaubt und altbacken gesehen wird. Ich möchte zeigen, dass man jung sein, duzen und digital arbeiten kann – und gleichzeitig seriös und professionell ist. Außerdem möchte ich natürlich, dass meine Mandanten mit unserer Leistung zufrieden sind, unser Konzept gut ankommt und wir das Team bald vergrößern können.
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